Wandertrilogie Allgäu

Die Wandertrilogie Allgäu ist jetzt ganz offiziell eröffnet.


Kempten (AG, 25. Juli 2014) –  Die Wanderschuhe sind geschnürt, endlich kann es losgehen: Die Wandertrilogie Allgäu ist jetzt ganz offiziell eröffnet. Am Hauchenberg bei Missen-Wilhams wurde gestern das symbolische Start-Feuer mit einem stimmungsvollen „Heb auf“-Fest entzündet. Als Vorsitzender des Aufsichtsrates der federführenden Allgäu GmbH dankte Landrat Hans-Joachim Weirather den Partnerorten und sämtlichen Beteiligten: „Alle Partner können sehr stolz auf das gemeinsame Engagement sein. Die Wandertrilogie Allgäu ist deutschlandweit einzigartig, ein Weitwanderwegenetz von europäischem Format.“ Davon ist Landrat Weirather zur Eröffnungsveranstaltung überzeugt.

Die Macher dahinter

Vier Jahre lang wurde geplant, gestaltet und umgesetzt. Insgesamt haben 185 Menschen ihre Ideen und Gedanken und ihr handwerkliches Geschick in das drei Millionen Euro teure Projekt gesteckt. Ihre Arbeit war abwechslungsreich und spannend, aber auch anstrengend und intensiv. Doch am Ende sind sich die Macher der Wandertrilogie – ob Bildhauerin, Landschaftsarchitekt oder Schilder-Monteur – allesamt einig:

Es war eine tolle Gemeinschaftsarbeit. „Einer hat für den anderen mitgedacht“, lobte beispielsweise Steinmetz Hermann Rudolph. Auch Leader-Manager Ethelbert Babl vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Kempten war zufrieden: „Die Wandertrilogie ist ein hervorragendes Beispiel für eine Allgäu-weite Zusammenarbeit über die Landesgrenzen von Bayern und Baden-Württemberg hinweg. Es ist ein sehr erfolgreiches Leader-Projekt.“

Voller Anerkennung war Projektleiterin Christa Fredlmeier von der Allgäu GmbH: „Es ist ein Projekt, das seinesgleichen sucht.“ Sie bedankte sich herzlich bei allen Akteuren, die sie in den verschiedenen Phasen begleitet und die Wandertrilogie mit ihrer Arbeit vorangebracht haben. Bernhard Joachim, Geschäftsführer der Allgäu GmbH, betont: „Auf diesem großartigen Wanderwegenetz lernt man das Allgäu in all seinen landschaftlichen und kulturellen Facetten kennen.“ Eben dies hat Fotograf Klaus-Peter Kappest bei seiner Arbeit live erlebt: „Der Wanderer geht Wege, besucht Orte und erlebt Geschichten, auf die er ohne die Wandertrilogie nie gestoßen wäre“, so sein begeistertes Fazit.

Über dem gesamten „Heb auf-Fest“ schwebte der Geist von Carl Hirnbein – der Tourismus-Pionier des Allgäus schlechthin und einer der Helden der Wandertrilogie. Deshalb wurde am Hauchenberg bei Missen-Wilhams, wo der Alpkönig Hirnbein geboren wurde, das Allgäuer Feuer entzündet. Ein Feuer, das in jedem für dieses Projekt brennt. Die beispiellose Zusammenarbeit aller Akteure über die Gemeindegrenzen hinweg war der zündende Funke, der von einem zum anderen übergesprungen ist. Begleitet von einem bunten Feuerwerk, das den nächtlichen Himmel erhellte, und untermalt vom Klang dreier Alphörner wurde das Feuer mit 33 lodernden Fackeln, stellvertretend für die 33 Partnerorte, von der Kling`s Hütte ins Tal gebracht.

Wandertrilogie Allgäu

Das Paradies für Wanderer

Wo Glückswege neben Naturschatzkammern liegen und die Gipfelwelten in einen Schlosspark übergehen... Nirgendwo anders erleben Sie auf so engem Raum so unterschiedliche Landschaftsbilder wie auf der Wandertrilogie Allgäu. Einem einzigartigen Weitwanderwegenetz von den Hügeln über die Terrassen, hinein in das Voralpenland und dann in das Gebirge. Seien Sie unterwegs auf 49 Etappen, die keiner Strecke von einem Anfangs- zu einem Endpunkt folgen, sondern individuell zusammengestellt werden können.

Dabei präsentieren sich die Orte der Wandertrilogie erstmals unter einem Dach, als eine große Geschichte, die vor vielen Millionen Jahren mit dem Eis der Gletscher begann. Diese Geschichte gestaltete die Landschaft und ging über in viele weitere Geschichten.

Seien Sie unterwegs in diesen Geschichten, erfahren Sie die Urkrafttälter des Allgäus, erleben Sie seine Heimatstätten, wandeln Sie auf den Spuren des Elixiers allen Lebens durch die Wasserreiche oder tanken Sie neue Kraft in den Alpgärten. Seien Sie im Einklang mit der Landschaft und folgen dem, was sie zu erzählen hat.

Die Geschichten sind nicht nur in der Natur zu finden. Sie werden lebendig in einer Vielzahl von Symbolen und besonderen Plätzen, die wir für Sie auf der Wandertrilogie Allgäu geschaffen haben. Schauen Sie in jedem Ort genau hin, Sie werden seine Erzählung in einem Würfel verborgen finden. Folgen Sie den Nadeln, mit denen wir die Landschaft geradezu markiert haben, um auf einen besonderen Dreiklang aufmerksam zu machen.

Lassen Sie sich auf ein völlig neues Weitwandererlebnis ein: kein Ziel verfolgen, sondern einfach unterwegs sein, sich verlieren in der abwechslungsreichen Schönheit einer einzigartigen Region, sich vertiefen in Geschichten, Sagen und Mythen, die das Leben bis heute bestimmen, erzählt von einem Reisenden, der all das schon erlebt hat.

Wiesengänger Route - 387 km

Der Wiesengänger wandert im Westen des Allgäus durch die Hügellandschaft oder im Osten und im Unterallgäu durch die Terrassenlandschaft. Er ist ein naturverbundener Wandereinsteiger, der einfach nur genießen möchte. Er bevorzugt daher leichte, landschaftlich schöne Wege. Dabei trifft er auf Drumlins, Altmoränen und Moore. Der Wiesengänger läuft eher längere Etappen - auch mehr als 20 Kilometer pro Tag sind für ihn kein Problem.

Wasserläufer Route - 377 km

Der Wasserläufer ist der Erlebniswanderer der Voralpenlandschaft. Er hat schon einen stärkeren Anspruch als der Wiesengänger, sucht aber keine Bergabenteuer. Die Wasserwege und kleinen Wasserfälle im Westen des Allgäus begeistern ihn ebenso wie die zahlreichen Seen im zentrum und im Osten der Region.

Himmelsstürmer Route - 338km

Der Himmelsstürmer ist der sportlich ambitionierte Wanderer, der in der Gebirgslandschaft seine Fitness und Ausdauer testet. Abgeschiedenheit und Natur pur sucht er in den höheren, auch schrofferen Gebieten des Allgäus. Gerne lässt er sich von einem erfahrenen Bergführer in die Geheimnisse dieser Gipfel einweihen oder zu einem versteckten Bergsee führen. Da er viele Höhenmeter überwindet, sind seine Tagesetappen kürzer.

Unser Held

Carl-Hirnbein – Notwender, Zwingherr und Alpkönig

Im Themenort Missen-Wilhams dreht sich alles um den großen Sohn der Gemeinde Carl-Hirnbein. Er lebte von 1807 – 1871 in Wilhams. Das Allgäu war zur damaligen Zeit eine Region die vom blaublühenden Flachsanbau lebte. Die ganze Region verarmte mehr und mehr durch die Erfindung des mechanischen Webstuhls und die Verwendung von Baumwolle. Carl-Hirnbein stellte 1830 in Wilhams aromatischen Romadur- und Limburger Weichkäse her. Dazu brauchte es kräuter- und ertragreiche Wiesen als Viehfutter und Kühe mit hoher Milchleistung. So wurde aus dem ehemals „blauen“ Allgäu das „grüne“ Allgäu. Diese Neuerung brachte im den Beinamen „Notwender“ ein.

Tourismus-Visionär

Auch Pionier des Fremdenverkehrs war zweifellos Carl Hirnbein, der im Jahre 1851 das noch heute stehende Grüntenhaus für Touristen errichtete. Der wirtschaftliche Aufschwung machte das Allgäu zu einer blühenden Region, die noch heute von Milchwirtschaft und Tourismus geprägt ist.

Auf den Spuren des Alpkönigs

Mehr über das Leben und Wirken von Carl-Hirnbein können Sie auch auf dem Carl-Hirnbein-Erlebniswanderweg erfahren. Auf den Spuren des Alpkönigs führt dieser 6,5 km lange Wanderweg.

Carl-Hirnbein-Weg